TD

Wer wäre im Moment nicht gerne ein Superheld/ eine Superheldin mit spektakulären Superkräften? Jemand, der die ganze Welt retten kann. Jemand, der uns alle aus dieser Corona-Hypnose befreien kann. Und genau dieser jemand kannst du in unserer Schatzkiste sein. Und zwar genauso wie du es willst, denn ein Superheld kann für jeden etwas anderes sein. Jeder hat unterschiedliche Superkräfte, Kostüme, Zeichen und Geschichten – so wie auch im „echten Leben“. Im Grunde genommen ist jeder von uns ein Superheld. Wer weiß das schon. Wer sagt uns denn, dass Fliegen eine Superkraft ist und Schreiben zum Beispiel nicht? Kindern ist häufig nicht bewusst, welche Fertigkeiten und Möglichkeiten sie alle besitzen. Sie wissen auch meist nicht, dass sie mit allem was sie sagen und tun, die Welt ein kleines bisschen verändern. Wichtig ist nur, dass man an sich glaubt, in seine Fähigkeiten vertraut und seine Träume verfolgt.

Ich freue mich auf ein Buch voller Superhelden und Superheldinnen.

LP

Diese Woche bin ich sechs verschiedenen (einschließlich meiner) Kindheiten und Lebenswegen begegnet – jeweils mit ihren ganz eigenen Stärken, Vorlieben, Ängsten und Träumen. Langsam legen wir ein Puzzel aus kleinen Teilchen unserer Persönlichleit – mehr erlaubt uns die Digitalität im Moment nicht. Sie macht es uns spannend, uns andere Wege suchen zu müssen, uns einander kennen zu lernen und wirklich wahrzunehmen. Mir hilft es, wenn ich mit den anderen erleben bzw. teilen darf, wie wir uns auszudrücken versuchen.

Ich glaube auch, dass die Kinder nun wesentliche Teile in unser Puzzel legen können, bis wir unsere Teile sich berühren werden. Dann hoffe ich, das wir auch trotz Distanz, ein Gefühl der Freundschaft aufbauen können. Unser Freundschaftsbuch ist für mich ein fantasievolles Abenteuer, das noch viele Überraschung für die Kinder und uns bereit halten wird. Denn es ist vielseitig für uns alle gestalt- und wandelbar bzw. enthält Lebensgeschichten von Abschnitten aus der Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, die unendlich fortsetzbar zu sein, solange wir es uns wünschen.

AS2

Freund·schaft/Freúndschaft

Substantiv, feminin [die],  auf gegenseitiger Zuneigung beruhendes Verhältnis von Menschen zueinander

Das ist die Definition von Freundschaft. Kinder sind gut darin. Erwachsenen fällt es oft etwas schwerer neue Freundschaften zu schliessen. Sich zu öffnen, etwas von sich Preis zu geben und Zuneigung zu zeigen ist also im „normalen“ Leben schon etwas besonderes. Aber Zuneigung im virtuellen Raum? Im künstlichen Raum des World Wide Web, geht das? Wir wollen es versuchen, uns gegenseitig kennenlernen, voneinander lernen und gemeinsam arbeiten. Unsere Idee: ein Freundschaftsbuch. Ein Buch, um näher zu rücken. Ein Buch für uns und für die Kinder. Ein Buch das uns auch später noch an diese spannende Zeit hier bei der Schatzkiste erinnern wird. Ein Buch um Freundschaft zu schliessen.

LH

Jeden Montag breitet sich bei mir ein Lächeln aus, wenn ich die fünf Gesichter auf meinem Bildschirm sehe. Die Zeit in dem Seminar ist eine Abwechslung zu den anderen Seminaren, bei denen jeder seine Kamera und sein Mikrofon ausgeschaltet lässt.

Hier geht es um Kommunikation, um Reflexion und Begegnung – wenn auch nur über einen Bildschirm. So habe ich mittlerweile das Gefühl, ich würde die anderen fünf immer besser kennenlernen – wenn auch nur über einen Bildschirm. Und wir entwickeln uns immer mehr zu einem Team – wenn auch nur über einen Bildschirm. 🙂

TD

Im symstemischen Denken ist das gemeinsame Erleben zentral. Doch genau dies ist im Moment nicht möglich. Daher haben wir uns überlegt, ein Schatzkisten-Freundebuch zu gestalten, in dem jeder von uns eine eigene Seite ausfüllt. Doch dafür muss sich jeder von uns erst einmal die Frage stellen: Wer bin ich eigentlich? Was macht mich aus? Kann ich überhaupt etwas gut? Was möchte ich den anderen mitteilen?

All diese Fragen sind wie ein Blick in einen Spiegel, denn auch da betrachte ich mich von einer anderen Ebene. Entspricht das, was die anderen von sich erzählen überhaupt der Wahrheit? Ich weiß es nicht. Vielleicht weiß derjenige es selber nicht so genau. Woher auch? Es wird nie eine absolute Sicherheit geben. Besser wäre es also, die Wahrheit einfach durch die Idee des gegenseitigen Vertrauens zu ersetzen und sich auf die Erzählungen der anderen einzulassen, denn hinter jedem Wort steckt eine Geschichte.

LP

Momentan sind wir gerade mittendrin in einer Situation, in der es mir schwer fällt über mich zu reflektieren und zu beobachten. Ich glaube jedoch, dass wir Stück für Stück uns von diesen Hindernissen frei schwimmen können, um wieder klarer in unser Herz gucken und den Bedürfnisse unseres Körpers lauschen zu können.

Ich bin glücklich und neugierig, wie die wunderbar ausgewählte Musik uns bewegt hat, neue Welten eröffnet und uns träumen lassen hat sowie auch die Kinder zukünftig bewegen kann, denen wir unsere Botschaft nun zukommen lassen konnten.

Ich glaube, dass wir damit eine erste zarte Verbindung schaffen werden und unsere Vielfalt allmählich spürbar werden kann. Ich freue mich über den Mut jedes Kindes, uns zu antworten und uns mit in seine Welt zu nehmen.

TD

Auch wenn es schwierig ist, sich im Moment auf die Metaebene einzulassen, habe ich gemerkt, dass jeder von uns heute etwas dazugelernt hat. Denn im Moment lernen wir alle. Sei es die Zeit, die wir in das Verstehen der technischen Möglichkeiten investieren oder in der wir am gemeinsamen Projekt arbeiten. Wir lernen miteinander, aber wir lernen auch voneinander. Ähnlich wie in der Schule gibt es auch bei uns immer welche, die schneller sind und welche, die mehr Zeit für etwas brauchen. Jeder darf Fehler machen, etwas nicht verstehen oder anderer Meinung sein, denn genau das ist es, was das Lernen so wertvoll macht. Lernen als gemeinsames Forschen bietet eine wunderbare Gelegenheit auch als „Lehrer“ selbst etwas Neues und Unbekanntes zu erfahren.

Ich bin mir sicher, dass wir in unserem ersten Auftrag an die Kinder einiges dazu lernen werden, was wir ohne sie vermutlich nie entdeckt hätten. Wichtig ist es einfach, man selbst zu sein und die Kinder an seinen Talenten, Leidenschaften und Fragen teilhaben zu lassen. Sozusagen als wöchentliche Einladung in eine ganz persönliche Schatzkiste, in der jeder das denken, sagen, tun und einbringen darf, was er möchte.

AS2

Manchmal bin ich genervt von Computern und den digitalen Medien. Manchmal verschlucken sie einfach Dinge und löschen ganze Chat-Verläufe. Manchmal ist es aber auch an der Zeit nicht die Nerven zu verlieren, kurz innezuhalten, sich selbst zu betrachten und nochmal von vorn zu beginnen. Es ist in Ordnung Fehler zu machen. Das wichtige ist, wie wir damit umgehen. Heute habe ich gelernt, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sondern gewissenhaft neu zu starten.

Die erste Botschaft macht sich nun auf den Weg.

LH

In der heutigen Sitzung wurde meine Neugier auf die systemische Denkweise geweckt, als LD uns versicherte: „Wenn man anfängt, systemisch zu denken, hat man viel Spaß.“ So lerne ich bereits jetzt, eine Metaebene zu besetzen und meiner „inneren Beobachterin“ zuzuhören, auch wenn das nicht immer so leicht ist. Wir haben heute außerdem unseren ersten Schatz in die Schatzkiste gelegt. Durch die Musik eines Mitglieds unseres Teams sollen die Kinder auf eine Fantasiereise gehen und dabei in sich gehen. Ich freue mich sehr, dass der erste in unserem Kreis damit bereits seinen ganz persönlichen Beitrag an die Kinder vermitteln konnte. Es wird spannend, wie die Kinder darauf reagieren.

Empfohlene Literatur – LD

  • Fischer-Lichte, E. (2004): Ästhetik des Performativen. Berlin (Suhrkamp)
  • Fischer-Lichte, E. (2012): Performativität: Eine Einführung. Bielefeld (Transcript)
  • Foerster, H. von / Poerksen, B. (1998): Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners: Gespräche für Skeptiker. Heidelberg (Carl Auer), 11. Auflage 2016
  • Furman, B. (2005): Ich schaffs! Heidelberg (Carl-Auer), 6. Auflage 2015
  • Gollor, E. (2015): Hier fühle ich mich wohl: Systemische Pädagogik in der Grundschule. Heidelberg (Carl-Auer)
  • Groth, T. (2017): 66 Gebote systemischen Denkens und Handelns. Heidelberg (Carl-Auer)
  • Kindl-Beilfuß, C. (2008): Fragen können wie Küsse schmecken: Systemische Fragetechniken für Anfänger und Fortgeschrittene. Heidelberg (Carl-Auer), 3. Auflage 2011
  • Maturana, H. R. / Varela, F. J. (1987): Der Baum der Erkenntnis: Die biologischen Wurzeln des menschlichen Erkennens. Bern/München (Scherz).
  • Palmowski, W. (2017): Sagen wir mal so! Formative Sprache in der systemischen Pädagogik, Diagnostik und Beratung. Dortmund (Modernes Lernen)
  • Schlippe, A. von / Schweitzer, J. (1996): Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung. Göttingen (Vandenhoek & Ruprecht),
  • Simon, F. (2006): Einführung in Systemtheorie und Konstruktivismus. Heidelberg (Carl-Auer), 4. Auflage 2009
  • Watzlawick, P. (1981): Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Wahn, Täuschung, Verstehen. München (Piper)