ALK

In der Sitzung am 04.07.2022 wurde mir langsam bewusst, dass nicht mehr viel Zeit bis zum finalen Auftritt der Kinder am Schulfest bleibt. Ähnlich wie mir schien es auch meinen Mitstudentinnen und -studenten zu gehen, denn es war durchaus eine leichte Anspannung spürbar. Aufgrund des steigenden Zeitdrucks war es wichtig die Choreographie der Kinder zu finalisieren, zu proben und wichtige Aufgaben zu verteilen. Bei den ersten gemeinsamen Proben der ganzen Klasse fiel erst auf, an welchen Stellen noch etwas getan werden muss. Da es aber insgesamt schon gut geklappt hat, gehe ich zuversichtlich in die nächste Woche.

SS

Während des vorletzten Treffens ging es weiter mit der Gestaltung des Bühnenbildes. Hauptsächlich wurde weiter an dem großen Laken gearbeitet, dass die Hintergrundkulisse werden soll und wir besprachen in der Theorie, wo was platziert werden könnte. An das Laken knoteten wir zahlreiche Stoffstreifen, für die wir vorsahen, Wünsche zu notieren. Diese sollten sowohl die Wünsche der Kinder an ihre neue Schule enthalten, wie auch unsere Wünsche an die Kinder für ihren weiteren Weg.

SB

Heute war ich sehr müde und hungrig, da ich am Tag zuvor eine lange Zugreise hinter mir hatte. Zugegebenermaßen hatte ich gar nicht so viel Lust, mich um die Uhrzeit aus meinem Bett zu bewegen. Hinzu kam, dass uns die Dozentin heute ins kalte Wasser geschmissen hatte. Sie wollte heute von außen beobachten und reflektieren, während wir die Planung und Durchführung der Sitzung in die Hand nehmen sollten. Ich war zunächst ziemlich überfordert, obwohl glücklicherweise eine Kommilitonin die Morgenansprache übernommen hatte. Im Laufe des Morgens habe ich dann fast automatisch immer mehr Eigeninitiative entwickelt. Dabei habe ich jedoch gemerkt, dass es wahrscheinlich mehr bringt, Kinder direkt, individuell und persönlich anzusprechen, wenn man sie um etwas bitten möchte. Wenn ich die Kinder als Gruppe angesprochen habe, hat das weniger gut funktioniert, weil sich vermutlich viele nicht angesprochen gefühlt haben. Ich war nach diesem Morgen total platt aber im Rückblick war es gut und richtig, dass wir so spontan vor diese Herausforderung gestellt wurden. Hätte ich schon früher gewusst, was mich an diesem Morgen erwartet, hätte ich mich wahrscheinlich Tage zuvor schon nervös gemacht, was vermutlich unnötig gewesen wäre. Ich habe erst viel später verstanden, dass solche Entscheidungen wohl einen guten Grund haben.

Reflecting Team 4.7.22 oder „Der unsichtbare Faden“

Gemeinsame Verantwortung, Eigen- und Fremdverantwortung sind aus meiner Reflectingteam-Perspektive die zentralen Themen in dieser Phase der Schatzkiste, wo es kurz vor dem Projektabschluss steht. Kann ich mich auf die anderen verlassen? Wieviel benötigt es von mir, damit es gelingt?

Wenn ich die Kinder beobachte, merke ich, dass sie nach wie vor im Hier und Jetzt sind, wenn auch fokussierter auf die Projektpräsentation als bei den ersten Treffen. Dafür können sie auch auf den Erfahrungen und Kenntnissen aufbauen und vertrauen, die sie miteinander und mit den Studierenden gesammelt haben.

Vertrauen ist hier für alle ein Schlüsselwort, und der „unsichtbare Faden“ die passende Metapher dazu.

Als Projekt-System sind wir mittlerweile alle mit einem unsichtbaren Faden miteinander verbunden. Wird dieser weiterhin tragfähig sein und uns bis zum krönenden Abschluss Ansporn und Sicherheit geben?

ICH GLAUBE JA

GC

Die Aufregung vor der großen Aufführung steigt: Nächste Woche Montag findet die letzte Schatzkistensitzung in der Wiedheckschule Saarbrücken statt. Für die von einer Partnerin und mir geleitete Kleingruppe, welche für die Organisation und Gestaltung des Barfußweges zuständig ist, galt es daher heute alle benötigten Materialien aufzuteilen. Damit sich jedes Kind als Teil des Ganzen fühlt, bringen alle Lernenden der Kleingruppe jeweils mindestens ein Material für den Barfußweg mit. Auf diese Art und Weise übernimmt jedes Kind zugleich einen Teil der Verantwortung. Nur wenn alle Materialien da sind, kann der von der Kleingruppe wohl durchdachte Barfußweg realisiert werden. Hierfür ist nicht nur Vertrauen in die Kinder meinerseits vonnöten, sondern auch die Kinder untereinander müssen sich aufeinander verlassen können.

Der Ausgang dieser Vertrauensaufgabe wird sich in der nächsten Woche zeigen. In dieser soll der Barfußweg im Sinne einer Generalprobe erstmalig gelegt und in die Gesamtaufführung mit Gesang und Tanz integriert werden. Ich blicke diesem Moment zuversichtlich entgegen und bin gespannt zu beobachten, wie die Planung der letzten Wochen konkrete Gestalt annimmt.