Abschlussreflexion ALK

Rückblickend betrachtet bin ich sehr froh, das Schatzkistenprojekt belegt zu haben, da ich neue Erfahrungen sammeln, Herausforderungen überwinden und viel Neues über mich selbst und auch über meinen zukünftigen Beruf lernen konnte. Zu Beginn war es sehr schwer für mich, ohne einen ganz konkreten Plan in die Schule zu gehen. Ich machte mir Sorgen, war nervös. Dieses Gefühl konnte ich auch nicht direkt ablegen. Irgendwann im Verlauf der ersten Wochen legte sich dann allerdings ein Schalter bei mir um. Ich stand montags morgens entspannt auf und fuhr sorgenfrei in die Schule, da ich wusste, dass ich mich auf die Kinder, auf deren Engagement und auf ihre Kreativität verlassen konnte. Es war neu für mich, zu sehen, dass aus etwas ganz Kleinem etwas so Großes und Schönes entstehen kann, ohne dass im Vorfeld vielzählige Vorgaben gemacht wurden.
Diese Erfahrung öffnet meinen Blick auf den Lehrerberuf nochmal in eine andere Richtung. Es nimmt einen enormen Druck von mir, der unterbewusst stark auf mit gelastet hat: Zuvor lebte ich in dem Glauben, dass ich nur eine gute Lehrerin werden kann, wenn ich jede Unterrichtsstunde akribisch vorbereite, da anderenfalls alles aus dem Ruder laufen wird. Das Schatzkistenprojekt hat mir gezeigt, dass das keineswegs der Fall ist. Natürlich braucht eine Lehrperson eine gewisse Struktur und Vorbereitung, aber auch das Talent zu improvisieren und die Bedürfnisse, Wünsche und Ideen der Kinder zu berücksichtigen und umzusetzen. Nur so haben die Kinder Spaß am Lernen und bringen die dafür notwendige Motivation auf.
Zuletzt möchte ich festhalten, dass ich der festen Überzeugung bin, dass nicht nur ich selbst viel über mich und andere gelernt habe, sondern dass es den Schüler*innen genauso erging.

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Mit dem großen Schulfest am 16.07.2022 endete das diesjährige Schatzkistenprojekt. Dort angekommen wussten alle direkt, was zu tun ist, sodass zu Beginn nur wenige Worte notwendig waren. Sobald auch die Kinder da waren, war eine große Aufregung zu spüren, die sich auch auf mich übertrug. Mir wurde bewusst, dass der finale Auftritt direkt bevor steht und dass sich nun zeigen würde, ob das Projekt erfolgreich endet.
Während des großen Auftrittes dachte ich wenig nach. Stattdessen war ich voller Stolz und auch sehr gerührt. Zum einen, da ich so stolz auf die Kinder war, die eine tolle Performance ablieferten. Zum anderen konnte ich aber auch in den Gesichtern der Eltern erkennen, dass wir genau das erreicht haben, was unser Ziel war. Diese Empfindungen bestätigten sich auch nach dem Auftritt, als die Kinder ihre Eltern durch den Barfußweg führten. Alle waren offen für die neue Erfahrung, machten bereitwillig mit und konnten so intensiv spüren, was die Kinder mit dem Weg zeigen wollten.

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Die Sitzung am 11.07.2022 war die letzte Sitzung vor dem großen Schulfest. Während die Kinder in der Sitzung zuvor noch sehr entspannt waren, merkte man in dieser Woche, dass sie selbst ebenfalls langsam von der Aufregung gepackt werden. Die Kinder äußerten mehrfach Bedenken, dass etwas nicht klappen könnte, wie geplant. Meine Aufgabe war es dann, den Kindern die Angst zu nehmen und in freudige Aufregung umzuwandeln. Die Generalproben klappten gut, was auch darauf zurückzuführen ist, dass wir Studentinnen und Studenten für Struktur sorgten, indem wir z.B. Plätze markierten, Handzeichen gaben und den Ablauf mehrfach mit den Kindern durchgingen. Nachdem die letzte Probe so erfolgreich war, freue ich mich auf das Schulfest und glaube an einen tollen Auftritt.

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In der Sitzung am 04.07.2022 wurde mir langsam bewusst, dass nicht mehr viel Zeit bis zum finalen Auftritt der Kinder am Schulfest bleibt. Ähnlich wie mir schien es auch meinen Mitstudentinnen und -studenten zu gehen, denn es war durchaus eine leichte Anspannung spürbar. Aufgrund des steigenden Zeitdrucks war es wichtig die Choreographie der Kinder zu finalisieren, zu proben und wichtige Aufgaben zu verteilen. Bei den ersten gemeinsamen Proben der ganzen Klasse fiel erst auf, an welchen Stellen noch etwas getan werden muss. Da es aber insgesamt schon gut geklappt hat, gehe ich zuversichtlich in die nächste Woche.

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Die Sitzung am 27.06.2022 brachte uns erneut einen großen Schritt näher Richtung Ziel. Zuerst stellten wir den Kindern die Rahmengeschichte vor, übten noch einmal das Lied und setzten anschließend die Arbeit in Kleingruppen fort. Die Tanzgruppe übersetzte die zweite Strophe des italienischen Liedes und entwickelte eine passende Choreographie. Dadurch, dass die Kinder mitentscheiden konnten, waren sie sehr motiviert. Dies zeigte sich auch darin, dass sie den von ihnen entwickelten Tanz unbedingt den Klassenkameradinnen und -kameraden zeigen wollten. Bei der gemeinsamen Besprechung am Schluss konnten wir auch die vorläufigen Ergebnisse der anderen Gruppen begutachten. Ich stellte fest, dass die meisten „Teilprojekte“ in eine völlig andere Richtung verlaufen, als zu Beginn des Semesters erwartet, aber dennoch am Schluss zu einem tollen Projekt führen werden. Sei es bei dem geplanten Barfußweg oder bei der Gestaltung des Bühnenbilds: Überall spiegeln sich die Persönlichkeiten und die Erfahrungen der Kinder wieder.

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In der Sitzung am 20.06.2022 zeichnete sich langsam ab, worauf es bei der Aufführung am Schulfest hinauslaufen wird. Gemeinsam wurden Ideen gesammelt und das Lied geübt, bevor sich die verschiedenen Kleingruppen an die Arbeit machten. Die Tanzgruppe zeigte sich als sehr motiviert und offen. Allerdings habe ich im Verlauf der Sitzung festgestellt, dass die Kinder in jedem Fall ein paar lenkende Impulse meinerseits brauchen, um darauf aufbauend Ergebnisse zu erreichen, die alle zufrieden stellen. Auch die anderen Seminarteilnehmer scheinen ein ähnliches Gefühl gehabt zu haben, weshalb wir uns darauf einigten, bis zur nächsten Woche eine konkrete Rahmengeschichte für das Projekt zu entwickeln.

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Die vergangene Sitzung zeigte mir zum einen, wie kreativ die Schülerinnen und Schüler sind. Beim Bemalen und Besprühen der Tücher hatten sie viele unterschiedliche Ideen, die letztendlich zu ganz individuellen Kunstwerken führten. Zum anderen wurde mir aber auch bewusst, wie offen die Kinder für unterschiedliche Dinge sind. So zeigten viele nicht nur für das Malen Begeisterung, sondern ebenso für das Singen oder Tanzen, ohne Angst zu haben, etwas vor den Mitschülerinnen und -schülern zu zeigen.

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Mit der vierten Sitzung startete das Schatzkistenprojekt zum ersten Mal für dieses Semester in der Grundschule. Ich war aufgeregt, ebenso wie die Kinder auch. Schnell stellte ich fest, dass die Schüler*innen voller kreativer Ideen steckten, sodass meine ursprünglichen Ideen nur zum Teil umgesetzt werden konnten und erstmal in den Hintergrund treten mussten. Dieses Gefühl war mir neu und zunächst ungewohnt. Ich bin gespannt, wie sich das Projekt in den nächsten Wochen entwickelt.

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In der dritten Sitzung wurden die Ideen für das Schatzkistenprojekt konkreter. Jeder konnte verschiedene Gegenstände in die Kiste legen, die er oder sie für die Arbeit mit den Grundschulkindern in Betracht zog. Schön zu sehen war einerseits, dass sich in den unterschiedlichen Gegenständen zum Teil die Eigenschaften und Talente widerspiegelten, die wir in der vorherigen Woche herausgearbeitet haben. Interessant war aber auch, bei mir selbst zu beobachten, dass ich bei der Suche nach Gegenständen auch ganz neue Ideen entwickelt und mich für andere Dinge geöffnet habe, als ich zuvor dachte.

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Die zweite gemeinsame Sitzung hat mich dazu gebracht, meine persönlichen Eigenschaften und auch Talente zu reflektieren. Im Rahmen der gemeinsamen Reflexion in der Gruppe konnte ich feststellen, dass es Persönlichkeitseigenschaften gibt, die ich zuvor bei mir selbst als negativ erachtet habe, die andere aber als positiv und hilfreich ansehen. Letztendlich hat mir das Gespräch somit einen anderen Blickwinkel eröffnet.