TD

Im Moment sind die Mikros häufig stummgeschaltet, doch die Superkräfte ruhen in jedem Einzelnen von uns. Auch in der Schule ist es viel ruhiger als zuvor. Die Kinder sind unsicher und zurückhaltend.

Wie kann man die Superkräfte der Kinder in dieser schwierigen Zeit besser hervorlocken, als durch Musik? Musik – ein Fach, das im Moment leider viel zu kurz kommt. Musik – eine Möglichkeit, sich auszudrücken und zu öffnen. Musik – eine Sprache, die jeder versteht. Musik – die immer etwas Einzigartiges ist. Musik – die vielen Menschen Kraft und Mut gibt.

Ich bin mir sicher, dass die Kinder unseren Rhythmus mit Leben füllen und ihre ganz persönlichen Gefühle, Stärken und Schwächen miteinbringen werden. Sie werden etwas Einzigartiges und doch Gemeinsames schaffen. Etwas, das sie ihr Leben lang begleiten wird. Sie werden voller Power in ihre Sommerferien starten. Und wenn sie sich dann aber mal alleine fühlen, dann hören sie sich einfach ihre Superheldensong an und erinnern sich an die ganzen Superhelden in ihrer Klasse, die schönen Momente und die Kräfte jedes Einzelnen. Wenn die Musik an ist, werden alle Superkräfte zum Leben erweckt – was kann es schöneres geben in Zeiten von Corona 🙂

LH

Diese Woche kamen endlich erste Ergebnisse der Kinder an uns zurück. Toll, zu merken, dass unsere Bemühungen auch ankommen und Kinder begeistern. Wenn man bedenkt, dass wir normalerweise zu dieser Zeit jede Woche in der Schule gewesen wären und in strahlende Kinderaugen geschaut hätten, ist es natürlich immer noch schade, dass alles anders gekommen ist. Aber wer weiß, anders ist ja bekanntlich meistens gar nicht so schlecht. Ich fange gerade an, die Andersartigkeit in diesem Seminar zu mögen und spüre, dass auch ohne persönliche Kontakte eine Verbindung zwischen uns und den Kindern entsteht. Es ist zwar eine etwas andere Verbindung, aber besser als gar keine Verbindung.

LP

Um sich einander anzunähern, muss man manchmal zuerst einen Schritt zurücktreten. Auch wenn wir gerade viel im Rückzug leben müssen, stellt sich mir gerade jetzt die Frage: „und danach?“ An dieser Frage werde ich festhalten, weil es ein „Danach“ geben wird, das noch ganz frei, neu und wunderbar werden kann – für die Kinder, für unser Schatzkisten-Team, für UNS alle!

Mir fällt es gerade schwer, in diesem Rückzug die Welt zu erkunden und zu erfahren, wenn manche meiner Sinneskanäle wie der Tastsinn ausgeschaltet, blockiert und andere wie der Sehsinn verstärkt sind, mit welchem ich mich aber auch täuschen kann. Ich kann mir gerade gar nicht genau vorstellen, wie es euch Kindern damit jetzt geht. Ich habe mir jedoch gut gemerkt, was der kleine Prinz dazu sagen würde: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für unser Auge unsichtbar.“ Ja, ich glaube daran, dass unsere Powerarmbänder genau diese Botschaft in sich tragen werden. Es heißt ja nicht umsonst, eine Freundschaft knüpfen. Und auch wenn wir unsere Freundschaft mit den Kindern momentan nicht visuell fassbar machen und erleben dürfen. Wir können sie immer mehr spüren, in unseren Herzen. Das macht es viel realer, als was uns das Auge sagen kann! Tun muss man es!

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„Wenn man Bildung will, muss man sich auf Bindung einlassen.“ (Grossmann & Grossmann, 2006, S.5)

Bindungsmuster – Ich mache mir Gedanken über Wörter wie: Verbindung, Bindung, verbinden & Verbindlichkeit. Was bedeutet das? Eine Bindung eingehen? Gebunden sein? Die Bindungstheorie nach John Bowlby fußt auf dem Grundbedürfnis eines jeden Menschen nach sozialer Zugehörigkeit und spricht von unterschiedlichen Bindungstypen. Das Ziel ist eine sichere Bindung. Diese Bindung ist ein Gefühl von Sicherheit, Vertrauen und Zugehörigkeit- ein imaginäres Band über Raum und Zeit hinweg. Wir wollen eine Bindung eingehen, miteinander verbunden sein und dazu gehören. Doch wie geht das in Zeiten von Corona? In Zeiten von Deprivation, sozialer und räumlicher Distanz? Es ist eine gewaltige Herausforderung. Wir wollen es versuchen. Wir wollen verbunden sein und Verbindlichkeit schaffen. Wir wollen ein Band knüpfen, dass bleibt. Ein Band als Symbol für all unsere Superkräfte, die wir in schwierigen Zeiten brauchen.

TD

Ein gemeinsames Armband stellt eine ganz besondere Verbindung dar. Eine Verbindung zwischen uns in unserem Schatzkisten-Team, eine Verbindung zwischen uns und den Kindern und eine Verbindung zwischen den Kindern in der Klasse, die sich im Moment nicht sehen können. Ein Armband steht für Gemeinschaft und Zugehörigkeit. Ein Armband steht für Zusammenhalt. Ähnlich wie die Bänder und Knoten im Armband zusammenhalten, halten auch wir Menschen in dieser schwierigen Zeit zusammen. Wir gehen an einem gemeinsamen Seil. Man hält sich gegenseitig, sodass man nicht fällt oder Freundschaften im wahrsten Sinne des Wortes „zerreißen“. Jeder ist mit jedem auf eine ganz besondere Weise verbunden. Manche Seile sind näher, manche sind weiter entfernt, aber sie gehören alle zusammen und sobald ein Seil fehlt oder ausgeschlossen wird, dann zerfällt auch das Armband (die Gemeinschaft).