SB

Heute war ich sehr müde und hungrig, da ich am Tag zuvor eine lange Zugreise hinter mir hatte. Zugegebenermaßen hatte ich gar nicht so viel Lust, mich um die Uhrzeit aus meinem Bett zu bewegen. Hinzu kam, dass uns die Dozentin heute ins kalte Wasser geschmissen hatte. Sie wollte heute von außen beobachten und reflektieren, während wir die Planung und Durchführung der Sitzung in die Hand nehmen sollten. Ich war zunächst ziemlich überfordert, obwohl glücklicherweise eine Kommilitonin die Morgenansprache übernommen hatte. Im Laufe des Morgens habe ich dann fast automatisch immer mehr Eigeninitiative entwickelt. Dabei habe ich jedoch gemerkt, dass es wahrscheinlich mehr bringt, Kinder direkt, individuell und persönlich anzusprechen, wenn man sie um etwas bitten möchte. Wenn ich die Kinder als Gruppe angesprochen habe, hat das weniger gut funktioniert, weil sich vermutlich viele nicht angesprochen gefühlt haben. Ich war nach diesem Morgen total platt aber im Rückblick war es gut und richtig, dass wir so spontan vor diese Herausforderung gestellt wurden. Hätte ich schon früher gewusst, was mich an diesem Morgen erwartet, hätte ich mich wahrscheinlich Tage zuvor schon nervös gemacht, was vermutlich unnötig gewesen wäre. Ich habe erst viel später verstanden, dass solche Entscheidungen wohl einen guten Grund haben.

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