ER

In der heutigen Sitzung war es mir leider nicht möglich anwesend zu sein. Trotzdem habe ich den Anschluss zur Gruppe nicht verloren. Meine Mitstudierenden haben mich sehr schnell auf den neusten Stand gebracht und mir genau erklärt, was ich alles verpasst habe. Ich wurde einer 4er Gruppe zugeteilt und zusammen erhielten wir die Aufgabe, den ersten Arbeitsauftrag für das Wildwiesland zu formulieren. Im Endeffekt ergab sich daraus, dass die Kinder eine Anleitung bekamen, wie sie mit Meri zusammen Erdfarben herstellen können um damit den Wolf, den treuen Begleiter von Meri, zu zeichnen.

MK

Schön zu sehen, wie sich nach und nach alle Einzelteile zusammensetzen. Nur ihr Zusammenspiel lässt die Geschichte Meris entstehen. Denn jeder von uns trägt durch die eigenen Interessen, Ideen und den ganz individuellen Charakter dazu bei. Dabei ist es ganz selbstverständlich, dass sich alle mit ihren jeweiligen Stärken einbringen. Viele verschiedene Persönlichkeiten. So entsteht Vielfalt. Niemand muss perfekt sein. Gerade, dass wir das eben nicht sind, macht es interessant. Wir fokussieren uns auf das, was uns zur Verfügung steht und fügen es zusammen, zu einem großen Ganzen. Fast schon automatisch formt sich aus Text, Bild und Ton so langsam etwas richtig Lebendiges heraus und plötzlich sind wir mittendrin. Im Abenteuer. Schön zu sehen, dass wir als Gruppe funktionieren.

ER

Die Meinungen der Kursteilnehmer gingen am Anfang stark auseinander. Manche Studierende haben bereits einen genauen Plan davon, wie sie sich die Schatzkiste vorstellen; andere Kursteilnehmer haben sich einen deutlicheren Rahmen gewünscht, in dem sie arbeiten können. Wir befinden uns noch in der Findungsphase; es wird versucht jede Idee mit einzubinden. Laura meint zu uns, dass ein fester Rahmen zu jetzigen Zeitpunkt noch nicht nötig sei. Wenn die Zeit gekommen ist, wird sie uns diesen zur Verfügung stellen. Heute liegt der Fokus noch auf konstruktiven Denkprozessen.

Der Anfang der Geschichte ist bereits geschrieben und wird von AF nochmals vorgelesen. Jetzt nimmt die Schatzkiste für mich auch Gestalt an. Damit können wir arbeiten. Als nächstes haben wir uns Gedanken um die Inseln gemacht. Sind diese zu einseitig? Aus 6 Inseln werden nur noch 3. Meine geliebte Schminkinsel wurde zu meinem Bedauern gestrichen. Diesen Gedankengang kann ich jedoch nachvollziehen und deswegen habe ich mit einem tränenden Auge diese schwere Entscheidung unterstützt. Die Namen der Inseln wurden danach von uns festgelegt. Ich bin so gespannt, wie die Kinder auf unsere Geschichte reagieren werden.

HP

Eine kleine Quelle – Ein Ort, an welchem auf natürliche Weise Wasser aus der Erdoberfläche austritt. Meist handelt es sich dabei um von Niederschlägen gespeichertes Wasser. Immer mehr Wasser tritt aus und entwickelt sich langsam zu einem kleinen Bach, welcher später vielleicht in einem Fluss oder einem See oder im großen weiten Meer mündet. Aber das weiß die Quelle zu Beginn noch nicht.
Und jede Woche kommt mir unsere Sitzung vor wie eine kleine Quelle – eine Quelle der Kreativität – Ein Ort, an welchem auf natürliche Weise kreative Ideen auftauchen. Meist handelt es sich um Ideen von allen Teilnehmerinnen, die bislang tief in jedem schlummern. Immer mehr Ideen kommen, inspirieren, sprudeln nur so heraus. Manche dieser kreativen Ideen verlaufen im Sand, andere bündeln sich und fließen gemeinsam weiter. Anfangs noch ungenau mit vielen Abzweigungen, dann immer stärker und jetzt langsam steht das Ziel fest. Zeit die Segel zu setzen und die Flagge zu hissen!

DP

In der Sitzung diese Woche ist mir klar geworden, dass der künstlerische Prozess nicht geradlinig verlaufen muss. Auch wenn man das Ziel nicht aus den Augen verlieren sollte, so ist der Weg doch mindestens genau so wichtig und man muss sich Zeit nehmen, alle Einfälle einmal durchzusprechen. Es ist dabei normal, dass man Ideen verwirft, auch wenn sich dies anfühlt als würde man zwei Schritte zurück gehen. Wichtig ist also, für Veränderungen offen zu sein, um schlussendlich zum bestmöglichen Ergebnis zu kommen!

AF

Mit jeder Sitzung rückt die Öffnung der Schatzkiste für die Kinder näher und damit auch die Vorfreude auf die Reaktionen. Nach und nach werden die einzelnen Teile zu einem Gesamtbild zusammengefügt und unsere Schatzkiste nimmt immer mehr Gestalt an. Und auch wenn wir immer noch nicht genau wissen, wie letztendlich alles zusammenfindet, so sind wir uns doch sicher, dass es gut wird. Zu unserem kreativen Prozess gehört auch wie zu anderen kreativen Verläufen das Streichen von bereits bestehenden Ideen, um sich besser auf die reduzierten Inhalte konzentrieren zu können und diese bestmöglich ausarbeiten zu können. Wer weiß, welches Ergebnis am Ende unseres Prozesses steht.

LD

Ich habe nachgedacht, wo wir in der Natur besonders prächtige Farben entdecken können. Zuerst fielen mir die Blumen, dann die Fische und die vielen bunten Unterseewesen ein. Die Vögel kamen dazu, und am nächsten Tag die Insekte. Und heute haben sich Edel- und Halbedelsteine dazugesellt. Ich bin nun auf morgen gespannt!…

So frei und empfänglich kreisen unsere Gedanken während kreativer Prozesse.

VM

Ist es gut so wie es ist, oder wäre es anders besser? Einige von uns sind verwirrt, andere sind zufrieden mit dem Hin und Her, welches wir momentan durchlaufen. So zielorientiert müssten wir am Anfang noch gar nicht sein, sagt Laura. Es ist ein kreatives Stadium der Exploration. Der Einstieg in die Geschichte ist soweit geschrieben und als Annabel ihn noch einmal vorliest, sehe ich ihn auf einmal aus einem ganz anderen Licht, als während unseres Schreibprozesses. Auf einmal klingt die Geschichte lebendig. Damit kann man arbeiten.

Sind die Interessebereiche, die die Inseln darstellen, zu einseitig? Wie Laura feststellt – Wir müssen auf das wichtige reduzieren. Also werden aus sechs Inseln nur noch drei, aber vielleicht ist es besser so, denn so kann man sich mehr auf die einzelnen Elemente konzentrieren. Arbeitet man an zu vielen Baustellen gleichzeitig, wird nie das gleiche Potenzial ausgeschöpft werden können, wie wenn man sich nur auf wenige fokussiert… Durch diese Reduzierung entstehen direkt neue Ideen. Verknüpfungen. Ich bin gespannt… Selbst wir Geschichtenschreiber wissen noch nicht, wie Meris Reise verlaufen wird…. Vielleicht ist es ganz gut, als Erzähler selbst noch nicht so ganz das Ende zu kennen. Wie ein Begleiter. Spannend.

RV

In der heutigen Sitzung kamen alle guten Ideen zusammen und haben ihren Platz gefunden. Was zunächst Zweifel aufwarf, führte zu konstruktiven Prozessen und Ergebnissen.
Es kam die Frage auf, wie viel Zweifel Raum haben dürfen und was zielgerichtetes Arbeiten ist. Auch zuvor sind wir im Team immer wieder auf die Meta-Ebene gegangen. Natürlich ist es eine Frage des Zeitpensums. Für mich hat sich jedoch erneut gezeigt, dass es sich lohnt in den Prozess zu gehen und dass – dann doch oft schneller als gedacht – alles seinen Platz findet, wenn man die richtigen Fragen stellt. Ein sehr nährreicher Prozess, bei dem man über den Inhalt hinaus eben auch den Prozess kennen lernt und ihn achtsam mitgestaltet. Jeder von uns hat seine Stärken und Fähigkeiten eingebracht und es herrschte ein reger Austausch. Beim Erproben haben wir uns „Kinderohren“ aufgesetzt und es folgte Begeisterung. Das Projekt nimmt Form an und ein leichtes Engegenfiebern ist unter uns schon spürbar.

MK

Viele, bisher noch offene, Fragen, Gedanken und Ideen haben sich heute weiterentwickelt und so nimmt die Gestaltung der Schatzkiste immer weiter Form an . Unsere Geschichte von der abenteuerlichen Reise der Piratentochter macht dabei insbesondere deutlich, dass der Weg das eigentliche Ziel ist. Auch wir haben das während der Planung in den letzten Wochen gemerkt, denn genau genommen sind wir ja schon seit dem ersten Seminartreffen auf unserer eigenen Reise und wer weiß wohin sie uns noch führt.