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Als ich mich dieses Semester zum ersten Mal in das Seminar „Die Schatzkiste“ begab, war ich bereits mit dem Konzept vertraut. Die Schatzkiste – ein abstraktes Konstrukt, gefüllt mit Ideen, Talenten und Konzepten der Studierenden – dient als Ausgangspunkt für eine Reise in die Welt der Kunstvermittlung und ästhetischen Bildung. Doch dieses Mal war etwas anders: Die Schatzkiste sollte in einer Gesamtschule geöffnet werden, und meine Nervosität war spürbar.

Meine frühere Erfahrung in einem Praktikum, die mich dazu bewegte, von Lehramt in der Sekundarstufe II auf Grundschullehramt zu wechseln, ließ mich mit gemischten Gefühlen zurück. Doch als ich die fünfte Klasse der Gesamtschule Bellevue in Saarbrücken kennenlernte, wurden meine Bedenken schnell zerstreut. Die Kinder waren freundlich und offen, und ich fühlte mich willkommen.

In der ersten Sitzung des Seminars nahmen wir passiv am Unterricht teil und beobachteten das Geschehen. Dann begannen wir mit einem Brainstorming, um Ideen für die Schatzkiste zu sammeln. Jeder von uns brachte seine eigene Begeisterung und Inspiration ein, die schließlich in kleinen Gruppen weiterentwickelt wurden.

Eine Idee, die meine Kommilitonin und mich besonders ansprach, war es, den Kindern verschiedene Lieder aus verschiedenen Kulturen vorzustellen und sie dazu zu ermutigen, ihre Assoziationen und Eindrücke zu malen. Diese kreative Übung, die auch ein Quizspiel beinhaltete, versprach eine vielschichtige Erfahrung für die Schülerinnen und Schüler.

In unserem zweiten Besuch an der Schule setzten wir diese Idee direkt um. Die Kinder waren begeistert und zeigten keinerlei Hemmungen beim Malen. Doch während der spielerische Charakter des Spiels die Kreativität förderte, gab es auch Überlegungen, wie wir die künstlerische Tiefe der Erfahrung vertiefen könnten.

Wir reflektierten die entstandenen Bilder und diskutierten Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Vorschläge wie das Kollagieren, die Fokussierung auf das Zeichnen von Gefühlen oder die Verwendung neuer Techniken wie Wasserfarben wurden diskutiert und in Betracht gezogen.

Am Ende des Seminars blieb die Zukunft der Ateliers und Stationen offen. Wir wurden ermutigt, über weitere Entwicklungen nachzudenken und neue Ideen einzubringen. Letztendlich entschieden wir uns dafür, sechs neue Lieder zu präsentieren und die Weiterentwicklung der Ateliers im Laufe des Seminars zu erkunden.

Die Schatzkiste ist mehr als nur ein imaginäres Konstrukt – sie ist ein Raum für kreative Entfaltung, experimentelles Lernen und persönliches Wachstum. Durch die Vielfalt der Ideen und die Offenheit für neue Ansätze wird sie zu einem lebendigen und dynamischen Ort des Lernens und der Inspiration.

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