MK

Ein kreativer Prozess ist kein geradliniger Weg. Genau das haben wir heute alle während der weiteren Planung unserer Schatzkiste gemerkt. Sind wir noch letzte Woche mit einer recht klaren Idee aus dem Seminartreffen gegangen, so haben wir heute schon wieder unzählige neue Gedanken gefasst, den Plan überdacht und dann Pause gemacht. Wir stehen noch ganz am Anfang von der Reise und das Treffen heute hat gezeigt, wie schnell man einen neuen Kurs einschlagen kann, wenn man flexibel und offen für neue Eindrücke bleibt.

VM

Anfangs noch ohne jegliche Vorstellung vom Konzept der Schatzkiste, mit einem ganzen Dutzend von möglichen Bedeutungen im Kopf, klärte sich in dieser zweiten Sitzung nun endlich, woran wir in diesem Semester hier arbeiten werden. Doch auch dies geschah auf der Basis einer chaotischen Ideen- und Interessensammlung, welche erst mit der Zeit ein genaues Bild ergab. Auf die Frage nach den kreativen Tätigkeiten, die uns persönlich glücklich machen, ergaben sich vor allem eine Vielzahl von lockdown-konformen Hobbies wie Zeichnen, Musizieren, Gärtnern, Nähen und einiges mehr. Was zuerst wirkte wie ein zusammenhangsloses Durcheinander, wurde durch verschiedene kreative Ideen zu einem großen Ganzen: In Form einer Piratengeschichte werden die verschiedenen Aspekte sinnvoll und entlang eines roten Fadens miteinander verknüpft. Ich selbst bin wirklich fasziniert davon, wie wir es geschafft haben, die Stärken und Interessen jedes Einzelnen sinnvoll einzubinden.

ER

In unserer zweiten Sitzung wurde thematisch sehr viel ausgearbeitet. Nachdem unsere erste Sitzung eher als eine Art „Einführungsveranstaltung“ in die systemische Pädagogik gestaltet war und die Kommilitonen sich untereinander besser kennenlernen durften, kam heute ein sehr plötzlicher Einstieg in die Schatzkiste. Ich hatte das Gefühl, es ging sehr schnell von 0 auf 100 hoch. Zu Beginn der zweiten Sitzung war die Schatzkiste für mich eher ein theoretisches Konstrukt. Alles Wissen, das ich darüber hatte, habe ich mir in der Auseinandersetzung mit den Schatzkisten der vorherigen Jahrgänge angeeignet. Zum Anfang der zweiten Sitzung durften wir unsere Eindrücke zu den Ergebnissen der vorherigen Schatzkisten mitteilen. Ich habe die einzelnen Jahrgänge überflogen und bin letztendlich bei den „Superhelden-Steckbriefen“ hängen geblieben, da sie mein Interesse besonders geweckt haben. In der Sitzung habe ich erfahren, dass die Steckbriefe letztes Jahr während des ersten Lockdowns entstanden sind. Die Schüler habe viele kleinere Botschaften in Form von Arbeitsaufträgen zugesendet bekommen, da leider eine andere Umsetzung aufgrund der Corona-Krise nicht möglich war. Ich fand die Botschaften superschön gestaltet, da sie den Kindern auch irgendwo eine Art Ausweg aus der Pandemie und des strengen Lockdowns boten und sehr fantasievoll ausgelegt waren. Danach waren wir an der Reihe unsere Schatzkiste zu füllen. Wir bekamen den Arbeitsauftrag, 3 Dinge aufzuschreiben, die wir gerne und oft machen und in denen wir uns gut auszukennen. Diese Aufgabe fiel mir schon schwerer als gedacht; während Corona-Zeiten gestaltet sich der Alltag generell sehr eintönig. Letztendlich habe ich die Dinge aufgeschrieben, die mir als erstes in den Sinn kamen: lesen, malen, zeichnen, schminken und in der Natur sein. Zusammen mit den anderen Mitstudierenden haben wir die Schatzkiste gemeinsam gefüllt. Es waren einige interessante Beschäftigungen dabei, mit denen sich Kinder auch bestimmt gerne auseinandersetzen. Um einen roten Faden für unsere Schatzkiste zu finden, war es nötig, eine Rahmengeschichte zu entwickeln, die alle Inhalte der Schatzkiste umfasst. Die Gruppe kam mit der Idee auf, imaginäre Länder zu entwickeln, die jeweils einen bestimmten Schwerpunkt behandeln. Daraus ergaben sich dann z.B. das Gartenland, das Farbenland etc. Darüber hinaus stellte sich dann jedoch die Frage, wie wir die Kinder an die verschiedenen Länder heranführen sollen. Eine Mitstudierende äußerte den Vorschlag, dass die Kinder doch eine Leitfigur, die Piratentochter, auf ihrer spannenden Reise zu den verschiedenen Ländern begleiten könnten. Die Piratentochter segelt auf ihrem Piratenschiff von Land zu Land, um die verschiedenen Schatzkisten der imaginären Länder zu erbeuten. Jede Schatzkiste ist mit unterschiedlichen Schätzen gefüllt. Dies kann jedoch nur geschehen, wenn die Leitfigur verschiedene Aufgaben erfüllt, die ihr von jeweils 2 Vertretern der Länder gestellt werden. Um unsere Rahmengeschichte vorzubereiten, haben wir alle eine Aufgabe für die nächste Woche gestellt bekommen. In der heutigen Sitzung wurde bereits sehr viel besprochen. Die Schatzkiste war für mich am Anfang eher abstrakt und hat sehr schnell Form angenommen. Ich bin sehr gespannt, wie es in der nächsten Sitzung weitergehen wird.